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Katalog Kulturgeschichte

Jüdisches Ceremoniel,...

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Kirchner, Paul Christian: Jüdisches Ceremoniel, oder Beschreibung dererjenigen Gebräuche, welche Die Juden so wol inn- als ausser Tempel,...

Kirchner, Paul Christian

Jüdisches Ceremoniel, oder Beschreibung dererjenigen Gebräuche, welche Die Juden so wol inn- als ausser Tempel, bey allen und jeden Fest-Tagen, im Gebet, bey der Beschneydung, bey Hochzeiten, Auslösung der Erst-Geburt, im Sterben, bey der Begräbnütz und dergleichen, in acht zu nehmen pflegen. Nunmehro aber bey dieser neuen Auflage mit accuraten Kuperfen. [Herausgegeben] über die Helfte vermehrt und mit Anmerkungen erläutert [von Sebastian Jacob Jungendres].

Erscheinungsort: Nürnberg, Verleger: Peter Conrad Monath Erschienen: 1724.

kl.. Gestoch. Frontispiz, (X), 226 Seiten, 9 Bl., 2 Faltblätter "Erklärung der Kupfer". Mit doppelblattgr. gestoch. Titel u. 27 doppelblattgr. Kupfern von Johann Georg Puschner. Neuerer Pergamentband mit goldgepräg. Rückentitel mit umlaufender Goldlinie auf dem vorderen Einbanddeckel.

Freimann S.148. Hiler 500. Fürst II,190. Vgl. Roest I, 638 und Lipperheide Oc 20 (verzeichnen nur die spätere Ausgabe von 1726). Erste von Jungendres herausgegebene Ausgabe, zugleich erste Illustrierte Ausgabe mit den neun von Johann Georg Puschner signierten Kupferstichen; vermutlich entstanden die insgesamt 28 Stiche zu jüdischen Ritualen und Gemeindeleben in seiner Werkstatt.
Paul Christian Kirchners Buch „Jüdisches Ceremoniel“ zählt zu den wichtigsten Quellen der Erforschung des Judentums in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Über den Autor selbst wissen wir wenig. Er war Rabbiner in Fürth und konvertierte 1713 zum Protestantismus. Sein Buch „Jüdisches Ceremoniel“ erschien seit 1716 mehrfach. In der Ausgabe von 1719 finden sich eine Widmung an Angehörige der Oberschicht in Basel, die auf Kirchner hinweist von ihnen unterstützt. Ab 1724 wurde „Jüdisches Ceremoniel“ nicht mehr von Kirchner, sondern vom Nürnberger Historiker Sebastian Jacob Jungendres herausgegeben. Jungendres fügte der vorliegenden Neuauflage erstmals Kupferstiche von J. G. Puschner hinzu, die Szenen aus der jüdischen Gemeinde in Fürth zeigen. Das Vorwort von Jungendres zum Buch legt nahe, dass Kirchner wahrscheinlich wieder Jude geworden war. Trotz Kirchners polemischen Bemerkungen gegen das Judentum liefert sein Buch wichtige Informationen über das jüdische Leben im Deutschland des frühen 18. Jahrhunderts.

€ 1.400,-

Eine Tafel fleckig, sowie ein weiteres Blatt ebenso am Außenrand, sonst ungewöhnlich sauberes Exemplar auf festem Papier, die Kupfer kräftig und im allerbestem Abdruck.

Bestellnummer: 54768

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