Antiquariat & Buchhandlung Heiner Henke

Katalog Literatur, Literaturgeschichte, Sekundärliteratur

Die Schwärmer...

Musil, Robert

Die Schwärmer. Schauspiel in drei Aufzügen. (Zweite Auflage.)

Erscheinungsort: Berlin, Verleger: Ernst Rowohlt Verlag [bzw. auf dem Erschienen: Titelblatt:Erscheinungsort: ]) Dresden, Verleger: Sibyllen-Verlag Erschienen: (1921Erscheinungsort: Verleger: [vielmehr Erschienen: :Erscheinungsort: Verleger: Erschienen: 1924/ 25Erscheinungsort: Verleger: ] Erschienen: )Erscheinungsort: Verleger: . Erschienen:

244 Seiten O.-Pappband.

Titelauflage der ersten Ausgabe, die als solche nicht in den beiden Musil-Bibliografien erwähnt wird, weder bei Jürgen Thöming (1968), noch in der zuletzt erschienenen Bibliografie von Harald Gschwandtner (2017). Lt. Deutschem Bücherverzeichnis (1921-1925) werden "Die Schwärmer" 1924/ 25 mit der Verlagsangabe "Dresden, Berlin, E. Rowohlt" (dort mit dem Erscheinungsjahr "1921") angezeigt, nachdem Ernst Rowohlt 1924 alle Rechte an den Werken von Robert Musil erworben hat. Vorausgegangen waren langjährige Verhandlungen zwischen Verleger und Autor. In einem Brief erwähnt Musil gegenüber seinem Jugendfreund Johannes von Alesch, dass er sich wegen ausführlicher Verhandlungen am 24. Dezember 1920 mit den beiden Verlegern Rowohlt und Fischer in Berlin verabredet hat, insbesondere wegen Musils Schauspiel "Die Schwärmer" (vgl dazu Bassenge Auktion 120, Los 2353). KVK verzeichnet insgesamt 6 Exemplare der "zweiten Auflage" in den deutschen Bibliotheken, jedoch ohne Nennung des Rowohlt Verlages. Nach Anfrage im Deutschen Literaturarchiv in Marbach (dort befinden sich zwei Exemplare), besitzt die "zweite Auflage" dort ebenfalls den Einband mit der Verlagsangabe Ernst Rowohlt, dessen Einbandgestaltung kaum zu unterscheiden ist von der Ausgabe im Sibyllen-Verlag, Dresden. Der schleppende Absatz der regulären Erstauflage im Sibyllen-Verlag, unda. durch mangelnde Rezensionen und das für schwer spielbar gehaltene Stück, schließen einen Neudruck bzw. zweite Auflage aus. Das von Kritikern als „Lesedrama“ bezeichnete Werk kam erst 1929 in Berlin zur Uraufführung, stark gekürzt und gegen Musils Widerstand (vgl. dazu ausführl. Murray G. Hall, "Der Schwärmerskandal 1929. Zur Rezeption von Robert Musils ‚Die Schwärmer‘"). - Man kann davon ausgehen, dass Rowohlt nach erfolgreichen Abschluss der Rechte an den Werken von Musil die Restauflage aus dem Sibyllen-Verlag übernahm, vermutlich die noch nicht aufgebundenen Druckbögen. Als Druckschrift wählte der Sibyllen-Verlag die elegante englische Chelterman für "Die Schwärmer" aus; die nachträgliche im Bogen eingedruckte Bezeichnung "Zweite Auflage" auf der Titelrückseite wirkt ein wenig missglückt, die Zeile ist um ein, zwei Punkte zu groß geraten (vgl. dazu ausführlich Bernhard Metz, "Über Robert Musils Bücher im Kontext zeitgenössischer Buchgestaltung", S.26ff.). Hingegen dürften die weggefallenen Anzeigen am Schluss von einem halben Bogen zu einem Viertelbogen keine buchbinderischen Probleme dargestellt haben. - Das Exemplar dokumentiert ein Stück Druck- und Verlagsgeschichte, wenn ein Text die Verleger wechselt und in diesem Fall bis dato in der Musil-Literatur übersehen wurde.

€ 160,-

Vorsatz mit einer kleinen Widmung. Pappband minimal berieben. Gut erhaltenes Exemplar.

Bestellnummer: 56261

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